von Sarah Fischer
Da stand er vor uns - unser Budgie Camper mit dem Kennzeichen UZI 611. Von da an war er „unsere“ UZI und die beste Gefährtin, die man sich wünschen konnte. Sie führte uns sicher und ohne Mängel von Darwin hinein ins Outback bis zum Ayers Rock und schließlich die Westküste entlang bis nach Perth.
Es war die beste Entscheidung, einen Budgie Camper von Travellers Autobarn zu mieten. Gebucht haben meine liebenswerte Reisepartnerin und ich über Reisebine. Bei anderen Reisenden hatte ich mich zuvor informiert, welchen Camper sie empfehlen könnten. Daraufhin hörten wir von ihren guten Erfahrungen mit Travellers Autobarn. Also ran an den Laptop und los ging die Suche! Über Reisebine wollte ich mich damals nur informieren, was man bei einer Campermiete alles beachten sollte, stellte jedoch fest, dass man auch direkt auf der Homepage eine Anfrage stellen kann. Die Reservierung klappte problemlos und sehr schnell. Meine Anfragen waren zwar etwas verwirrend, dennoch verlor die Mitarbeiterin nicht die Nerven und erstellte uns ein super Angebot mit einigen Rabatten.
Der Start der Reise
Der Tag der Abholung kam und plötzlich parkte dieses bemalte „Etwas“ vor uns. Cool, dachten wir uns. Wir brachten den „Papierkram“ hinter uns und die Reise konnte losgehen – alles super easy. Noch kurz eine Einweisung der netten Mitarbeiterin von TAB und dann ging es auch schon los.
Wir fuhren ein paar Kilometer, um ein Gefühl für das doch eher ältere Auto zu bekommen. Später machten wir eine kleine Pause, um uns ein wenig mit den Gegebenheiten vertraut zu machen.
Beim Einsteigen hatten wir ein wenig Bedenken, ob die „Kiste“ uns tatsächlich bis nach Perth bringt. Doch der Budgie fuhr sich super einfach. Am Anfang dachte ich, ich hätte einen riesigen Bus unter mir. Aber das war nur das erste Gefühl und zum Schluss wollten wir UZI gar nicht mehr hergeben. Die Schaltung auf der für uns ungewohnten linken Seite ließ sich auch gut bedienen.
Wir fuhren ausschließlich mit „unleaded petrol“, wobei sie wirklich ein Schluckspecht war. Nachdem die Hälfte des Tanks verbraucht war, dachte sie wahrscheinlich, sie verdurstet, und verschlang so viel sie konnte. Vollgetankt schafften wir mit unserer UZI 350 km. Im Outback ist ein Tank von nur 40 Litern eben manchmal etwas ungünstig. Schade fanden wir, dass man bei Travellers Autobarn keinen Ersatzkanister mieten konnte. Diesen haben wir uns dann selbst gekauft und sind ihn hinterher, aus Zeitdruck, nicht mehr losgeworden.
UZIs innere Werte
An einem Morgen mitten im Outback sprang die „Karre“ plötzlich nicht mehr an – ein Fehler, den man der UZI aber wirklich nicht übel nehmen kann. Denn leider hatten wir am Abend davor die Innenbeleuchtung sehr lange brennen lassen. Somit brachten wir die Batterie an ihre Grenzen und am nächsten Tag natürlich auch unsere UZI. Sie streikte und die Batterie war leer. Wieder einmal kam uns die Freundlichkeit und Hilfe der Australier zugute. Von da an gingen wir aber kein Risiko mehr ein und hatten die Innenbeleuchtung fast nie an. Trotzdem ist sie wirklich praktisch und leuchtet in jede Ecke. Also lasst die Beleuchtung nicht allzu lange an!
Aber genug der Schwierigkeiten! Die UZI war tatsächlich die Beste. Sie hatte alles, was ein Camperherz begehrt. Da war zum einen der Schlafplatz – das Wichtigste! Wir haben wie auf Wolken geschlafen, teilweise besser als in irgendwelchen Hostelbetten. Man sollte aber vielleicht nicht viel größer als 1,80m sein. Zu unserer Schlafausrüstung gehörten außerdem Kissen und Schlafsack, das alles zweimal und mit einem Rabatt von Reisebine. Im australischen Winter im Outback bietet sich allerdings der eine oder andere zusätzliche warme Pullover an.
Campingstühle zu reservieren hatten wir versäumt, aber auch diese kann man bei Abholung einfach dazumieten.
Die Küche war super ausgestattet. Es gab einen vollgefüllten Wassertank, einen Gaskocher und jede Menge Küchenequipment. Darunter waren Besteck, Teller, Töpfe, Schalen und Tassen. Außerdem hatten wir eine Kühlbox, die man jederzeit mit Eiswürfeln aus dem Supermarkt befüllen konnte. Verhungert sind wir auf der Fahrt nach Perth nicht. Während unserer Mietzeit Ende Juni, Anfang Juli war das Wetter auf unserer Seite – kein Regen und keine hohen Temperaturen. Wir hatten also Glück und unser Essen ist nicht schlecht geworden.
Die Sitze vorn waren super bequem. Wir haben uns mit dem Fahren immer abgewechselt. Auf den langen Straßen durchs Outback ist das auch notwendig. Hinten waren wir eigentlich nur zum Schlafen. Unsere Sitzecke haben wir nie aufgebaut. Das Gepäck nahm recht viel Raum in Anspruch – tagsüber fuhren wir es immer umher und nachts kuschelten wir mit ihm bzw. stellten es hochkant in die Ecken des Campers. Platz war trotzdem immer genug.
Während der Reise
Spätestens jeden dritten Tag fuhren wir auf einen Caravanpark. Dort luden wir unsere elektronischen Geräte auf. Die Kamera - das Wichtigste - konnten wir Gott sei dank immer mit unserem Adapter während der Fahrt am Zigarettenanzünder laden.
Wir fuhren selten nach der Dämmerung, weil es einfach viel zu gefährlich ist und man bei Wildunfällen nicht den vollen Versicherungsschutz genießt. Meistens trafen wir rechtzeitig vor Sonnenuntergang an einem geeigneten Ort ein, um dort zu übernachten. Während der Nacht haben wir unsere UZI von innen verschlossen.
Am nächsten Morgen weckten uns die ersten Sonnenstrahlen und wir kamen unserem Ziel immer näher. Nach 25 Tagen hieß es Abschied nehmen. Wir sind unzählige Kilometer von Darwin nach Perth gefahren, trafen jede Menge Kängurus und sahen verschiedenste Landschaften sowie die schönsten Orte Australiens in den unterschiedlichsten Wetter- und Zeitzonen. Wir haben unsere UZI sauber entgegengenommen und so auch wieder abgegeben. Der Budgie Camper ist optimal ausgestattet für zwei Personen und absolut ausreichend - ein super Fahrzeug für eine längere Reise auf vier Rädern. Es hat sich auf jeden Fall mehr als gelohnt.