Wer mit dem eigenen Auto oder Mietwagen auf dem 5. Kontinent unterwegs ist, kann zwischen mehreren Übernachtungsmöglichkeiten wählen. Die Reisekasse wird dabei mal mehr, mal weniger angerührt.
Selbst die ganz Sparsamen finden ihr Glück, da mancherorts sogar umsonst genächtigt werden kann.
Wie viel Geld am Ende für den Schlafplatz zu bezahlen ist, hängt nicht nur davon ab, in welcher Saison man unterwegs ist, sondern auch, wieviel Komfort man außerhalb des Autos genießen möchte.
Rastplätze
Die wohl günstigste, da kostenlose Variante der Übernachtung sind die Rastplätze. Entlang der Highways und Landstraßen befinden sich unzählige dieser sogenannten Rest Areas, die zum Anhalten und Pausieren einladen. Sofern sich kein "No Camping" oder "No overnight stay"-Schild in der Nähe befindet, kann der erschöpfte Autofahrer hier unbedenklich sein Nachtlager aufschlagen. Diese Rastplätze reichen von unbefestigten Parkgründen samt Plumpsklo bis hin zu vollausgestatteten Plätzen mit Toiletten, Barbecues, fließend Wasser und Sitzgelegenheiten. Den lautstarken, unsterilen Flair deutscher Autobahn-Rastplätze findet man hier glücklicherweise eher selten.
Eine ausführliche Auflistung aller Rest Areas Australiens inkl. Lage, Ausstattung etc. bietet z.B. der "Camps Australia Wide" Campingführer - eine lohnenswerte Anschaffung v.a. für diejenigen, die ganz Down Under mit dem eigenen Auto erkunden möchten.
Eine Rest Area ist nicht mit einer Einbuchtung oder dem Standstreifen am Straßenrand zu verwechseln! Es ist in Australien strikt untersagt, an der Seite der Straße zu übernachten. Außerhalb der Städte wird diese Regelung vielleicht nicht allzu streng überwacht, doch in Städten ist das ein absolutes No-Go. Die Polizei ist gnadenlos, wenn es darum geht, schlafende Insassen mit einer grellen Taschenlampe in der Nacht zu wecken und zur Kasse zu bitten.
In den letzten Jahren gab es viel Ärger mit "Wildcampern", die inmitten der Wohngebiete ihren Schlafplatz aufschlugen und dabei ihren Müll hinterließen oder auch den morgentlichen Gang zur Toilette an der nächsten Kreuzung verrichtet haben. Es ist also nicht verwunderlich, wenn die Anwohner beliebter Urlaubsorte inzwischen recht unwirsch reagieren, sobald sie in ihrer Nachbarschaft ein Fahrzeug entdecken, in dem die Insassen gerade ihr Bett aufbauen.
Strikt verboten sind außerdem Privatgelände und öffentliche Plätze wie z.B. der Parkplatz vom nächsten Supermarkt.
Aus Respekt und der eigenen Sicherheit zuliebe sollte man die Nacht entweder auf ausgeschriebenen Stellplätzen oder auf Rest Areas verbringen.
Campingplätze / Holiday Parks
Wer ganz sicher gehen will und zwischendurch auch einmal etwas mehr Luxus benötigt, wie z.B. einen bewachten Standplatz mit Wasser- und Stromanschluss, Dusche, Toilette und Waschmaschine, steuert einen der unzähligen Campingplätze oder Holiday Parks an. Auf den meisten Plätzen gibt es darüber hinaus eine große Küche, in der man nach tagelanger Köchelei auf dem Gasbrenner endlich ein richtiges Steak braten kann. Und wo sonst knüpft man schneller Kontakt zu anderen Reisenden als in der Küche?
Campingplätze sind auf dem 5. Kontinent sehr weit verbreitet und befinden sich zumeist in der Nähe bewohnter Regionen. Gerade an den Küsten liegen diese Plätze landschaftlich besonders schön und sehr oft in Strandnähe. Für ein paar Dollar (je nach Saison, Ausstattung und Platz zwischen 10 und 50 A$ pro Fahrzeug) steht man auf diesen Anlagen sicher und mit allen Vorzügen, die ein Campingplatz bietet. Mietwagenfirmen haben fast immer eine Partnerschaft mit einer der nationalen Campingplatz-Ketten (Big4, Top Tourist Parks), sodass man beim Vorzeigen des Autoschlüssels einen Rabatt von 10% und mehr bekommt.
Der Reisende kann zwischen einer "unpowered site" (ohne Strom) oder "powered site" (mit Strom) wählen. Letztere kostet natürlich einige Dollar mehr. Waschräume sind meist im Preis inbegriffen oder gegen ein geringes Entgelt nutzbar. Waschmaschinen und Trockner kosten i.d.R. 3 bis 4 A$.
Wer zwischendurch mal wieder in einem richtigen Bett schlafen möchte, hat zudem meist die Möglichkeit, ein kleines Häuschen (Cabin) zu mieten. Auch hier variieren die Preise je nach der Ausstattung und Belegung der Behausung.
Zu beachten ist, dass die meisten Campingplätze feste Öffnungszeiten haben, während derer ein Stellplatz angemietet werden muss. Die meisten Plätze schließen ihr Büro gegen 17 Uhr bzw. zum Sonnenuntergang. Wer es nicht mehr rechtzeitig bis zum Campingplatz schafft, greift zum Telefon. Mit einem freundlichen Anruf kann der Reisende zumeist sicherstellen, dass vielleicht auch nach Schließzeit noch jemand im Büro vorbeischaut oder sogar der Schlüssel hinterlegt wird. Australier sind da ja ganz unkompliziert.
Hostels
Wer sich nach einer Dusche sehnt, aber nicht unbedingt das Geld für einen Camping-Platz ausgeben möchte, versucht sein Glück in Hostels. Wenn man freundlich an der Rezeption fragt, kann man gegen ein geringes Entgelt zumeist die Waschräume sowie den Küchenbereich des Hostels nutzen. Auch ein Stellplatz auf dem Gelände ist unter Umständen zubuchbar.
Es ist keine gute Idee, ins Hostel hinein zu schleichen, um heimlich zu duschen oder die Toiletten zu benutzen. Mitarbeiter von Hostels, in den viele Gäste ein- und ausgehen, sind inzwischen auf solche ungebetenen Besucher sensibilisiert. Ohne Zweifel fühlen sich die zahlenden Gäste nicht wirklich sicher, wenn sie bemerken, dass jeder ein- und ausgehen kann.
Daher muss man im schlechtesten Fall mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch rechnen. Auch manche Campingplätze bieten zu reduzierten Preisen eine Tagesnutzung an, um z.B. zu duschen, Wäsche zu waschen oder die große Küche zu nutzen.