Wenn es daran geht, das geeignete Reisegefährt zu finden, muss man überlegen, wofür man das Auto denn eigentlich benutzen möchte.
⇒ Soll es der reinen Fortbewegung dienen und ab und an als Schlafgemach genutzt werden?
⇒ Möchte man die gesamte Reise über darin nächtigen und deshalb einen möglichst hohen Komfort und viel Platz haben?
⇒ Geht es darum, viele weniger touristische und authentischere Gegenden des Roten Kontinents zu bereisen
Generell gibt es drei Arten von Fahrzeugen, die bei Australienreisenden besonders beliebt sind: den Van, den Kombi und den Geländewagen, genannt 4WD.
Alle drei Varianten haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Pauschal kann man nicht sagen, welche Fahrzeugkategorie „die Beste“ ist, da dies sehr von den persönlichen Anforderungen und Erwartungen abhängt, die durch die geplante Reiseroute bedingt sind.
Um dir einen kleinen Überblick zu geben, listen wir hier die wichtigsten Merkmale der verschiedenen Fahrzeugarten auf. Dabei gehen wir bei allen Kategorien davon aus, dass im hinteren Teil des Fahrzeugs ein Bett eingebaut ist.
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Van |
Kombi |
4WD |
Vorteile |
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Nachteile |
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Diese Tabelle listet natürlich lediglich ein paar der Kernaspekte in Bezug auf die Unterschiede der Fahrzeugkategorien dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die allgemein "beste" Variante gibt es nicht, jeder Backpacker hat unterschiedliche Bedürfnisse, Präferenzen und Budgets, sodass nicht grundsätzlich zu einer bestimmten Fahrzeugkategorie geraten werden kann.
Kombi-Fahrzeuge
Meist wird zur Übernachtung bei dieser Fahrzeugkategorie eher auf das Zelt und/oder den Campingplatz zurückgegriffen, da dies eine äußerst günstige und deutlich bequemere Variante im Vergleich zum Schlafquartier im Kombi ist. Nässe, Kälte und dergleichen können dann jedoch selbst den hartgesottenen Camper ins Fahrzeuginnere verschlagen.
Investiert man in einen guten, meist etwas teureren Schlafsack und ein qualitativ hochwertiges Zelt, können lediglich stärkere Stürme den genüsslichen Schlaf in der unmittelbaren Natur trüben oder beenden. Wenn das passiert, muss man wohl doch in das Innere des Autos umziehen. Zwischen Gepäck, Instantnudeln und Lonely Planet Reiseführer wacht man am nächsten Morgen wenigstens nicht erkältet auf.
Der Platzmangel ist der große Nachteil des Kombis, denn durch das vergleichsweise geringe Platzangebot kann man sich nicht ungestört ausbreiten. Doch für die eine oder andere Nacht ist das sicherlich kein Problem, schließlich hat man sich beim Kauf des Autos bereits für diese Art von Unterkunft entschieden. Dafür ist der Spritverbrauch dieser Autos eine Spur geringer als bei den anderen Fahrzeugkategorien, was sich vor allem bei langen Strecken und insgesamt vielen Kilometern schnell im Geldbeutel bemerkbar machen kann.
Van-Fahrzeuge
Bei einem Van sieht es schon ein wenig anders aus. Dieser verbraucht generell etwas mehr Sprit, bietet dafür jedoch deutlich mehr Platz, wie sich von außen bereits erkennen lässt. Mit ein wenig handwerklichem Geschick (oft reichen sogar zwei linke Hände) baut man sich ein kleines Gestell in die Ladefläche, das den Raum in eine obere und eine untere Ebene unterteilt. Innovation ohne Ende, nicht wahr?
Die Idee und Umsetzung sind ebenso simpel wie effektiv. Man wird diese Art des Umbaus auch in den allermeisten Backpacker-Vans finden, denn so wird der Platz im Reisemobil optimal genutzt.
Der obere Teil wird mit einer großen oder zwei kleinen Matratzen sowie Laken, Decken, Kissen und Bezügen ausgestattet und somit zu einem fast vollwertigen Bett umfunktioniert. Einzig die fehlende Deckenhöhe könnte das friedliche Schlummern in den ersten Tagen der Umgewöhnung durch eine eher unsanfte Begegnung mit dem oberen Ende des Fahrzeugs trüben.
Dies untere Ebene bietet genügend Stauraum für die Habseligkeiten eines jeden Autobesitzers sowie die vorhandenen Campingutensilien wie Gaskocher, Geschirr, Besteck, Klappstühle und dergleichen.
Um den Van noch praktischer und das Leben in und um ihn noch angenehmer zu gestalten, ist es ratsam, sich ein paar große Plastikboxen anzuschaffen. In diese kann man die eigenen Siebensachen fein säuberlich sortiert (oder auch komplett durcheinander..) einräumen, um Ordnung zu schaffen und den Zugriff zu erleichtern. Die Menge der Boxen richtet sich danach, ob man alleine, als Paar oder in der Gruppe unterwegs ist und welche Teile des Equipments man für den ständigen Zugriff haben möchte. Generell empfiehlt es sich, lieber eine Box zu viel zu kaufen als eine zu wenig.
Je nach Marke und Modell haben Vans nur eine Heckklappe, manchmal zusätzlich eine Schiebetür an der Seite oder auch einen direkten Durchgang zur „Fahrerkabine“. Hier muss individuell überlegt werden, wie man die Boxen platziert, welche tendenziell häufiger benutzt werden und welche weniger. Kochutensilien und saubere Kleidung sollten auf jeden Fall stets griffbereit sein und auch Waschmittel und Handtücher sind bei den meisten Reisenden täglich oder alle zwei Tage im Einsatz.
Wertgegenstände wie Kamera, Laptop, Handy und MP3-Player sollten bei geparktem Fahrzeug niemals von außen zu sehen sein! Diebe erhalten so unnötigerweise einen zusätzlichen Grund, sich das Auto einmal genauer von innen anzuschauen. Wertsachen sollten beim Verlassen des Fahrzeugs im Optimalfall stets mitgeführt, andernfalls aber mittig unter dem Bett verstaut werden. Dadurch kann man sie von jedem Blickwinkel aus versteckt halten.
4WD-Fahrzeuge
Möchte man sich wie seine Wertsachen selbst am Liebsten verstecken, so ist man mit einem 4WD am Besten bedient. Diese Fahrzeuge sind speziell für den Einsatz sowohl im Gelände als auch auf der Straße konzipiert und bieten daher die größtmögliche Mobilität, die dementsprechend auch ihren verdienten Preis hat und den 4WD zur teuersten der drei verglichenen Autoklassen ausmacht.
Das Platzangebot ist hierbei längst nicht so großzügig wie das des Vans, dafür ist der Motor stärker und man erreicht auch die entferntesten Flecken des Roten Kontinents, die man mit einem Kombi oder Van nur in den seltensten Fällen erschließen kann. Gerade in Western Australia macht sich ein 4WD besonders gut, da es hier bis auf Perth keine Großstädte und deutlich weniger Ortschaften gibt und der Weg somit auch öfter mal durch unwegsames Gelände führt.
Durch den hohen Anschaffungspreis und den erhöhten Kostenaufwand für Pflege und Wartung sowie Mangel an Übernachtungsmöglichkeiten im Outback, schlafen die meisten Besitzer eines solchen Fahrzeugs auch in ihrem 4WD. Komfortmäßig lässt sich das wahrscheinlich zwischen Kombi und Van einordnen. Diese Art von Fahrzeug ist also am ehesten für Traveller geeignet, die entweder ein vergleichsweise hohes Reisebudget haben und deshalb neben dem Unterhalt des 4WDs auch die Kosten für Hostels auf sich nehmen können oder für solche, die wirklich ins Gelände wollen und dafür den etwas geringeren Komfort in Kauf nehmen.
Wer sich nur mal "zum Schnuppern" abseits der Straßen begeben möchte, sollte sich eher für eine der anderen Fahrzeugkategorien entscheiden und für den Trip in die Wildnis vor Ort einen Geländewagen mieten. Mit diesem kann dann individuell das Gelände erkundet werden. Alternativ kann mit einem gemieteten 4WD auch an einer so genannten Take Along-Tour teilgenommen werden, bei der die Teilnehmer mit ihren eigenen oder gemieteten Geländewagen dem Tourguide folgen.
Wie eingangs bereits erwähnt, sind dies jedoch lediglich Anhaltspunkte und sollen der Orientierung dienen. Welches Auto man am Ende tatsächlich kauft, hängt ganz von einem selbst ab!
Hier noch ein paar typische Fahrzeuge der jeweiligen Kategorien, die sich allgemein als langlebig, robust und verlässlich erwiesen haben und folglich auch überall in Australien zu sehen sind:
- Kombi: Ford Falcon, Holden Commodore, Mitsubishi Magna
- Van: Mitsubishi Express, Ford Econovan, Mazda E2000
- 4WD: Toyota Landcruiser (Wagon, Troop Carrier, Buschcamper), Mitsubishi Pajero, Nissan Petrol