Wer sich ein Auto kauft, trägt ein hohes Maß an Verantwortung. Das gilt in Deutschland wie überall anders auf der Welt, auch in Australien.
Generell ist es empfehlenswert, zumindest eine Third Party Property Insurance abzuschließen. Dies gilt auch für all diejenigen, denen kleinere Schäden am eigenen Fahrzeug egal sind, da solche Schäden an fremden Fahrzeugen eine Menge Geld kosten können. Wer ein teures Auto hat, sollte besser - falls möglich - gleich eine Full Comprehensive Insurance abschließen, die Schäden am eigenen Fahrzeug ebenfalls abdeckt.
Was genau das alles zu bedeuten hat, erklären wir euch im Text.
Welche Art von Versicherung brauche ich?
Es gibt in Australien viele verschiedene Versicherungen, von denen einige sinnvoll, andere unnötig sind.
Wenn man sein Auto registriert oder ummeldet, erhält man je nach Bundesstaat bereits eine sogenannte CTP (Comprehensive Third Party) Versicherung, quasi eine Haftpflichtversicherung für Personenschäden. In einigen Bundesstaaten muss man diese selbst kaufen, bevor man das Auto ummeldet. Es gibt jedoch kein registriertes Auto in Australien, das nicht über diese Versicherung verfügt. Sie deckt bei einem Unfall die Kosten für die Behandlung von im Unfall zu Schaden gekommen Personen ab.
Interessant hierbei: In Deutschland läuft eine Versicherung stets auf eine Person, in Australien läuft sie jedoch auf das Auto! Kauft man also ein registriertes Fahrzeug, hat es bereits eine Versicherung inbegriffen, die bis zum Ende der Rego läuft. Der unfallverursachende Fahrer ist hier jedoch oft nicht mit inbegriffen.
At-Fault Driver Cover
Manche Versicherungen bieten zusätzlich zu den gesetzlich festgelegten Leistungen der CTP auch eine so genannte "At-Fault Driver Cover"-Option an, die den am Unfall schuldigen Fahrer bis zu einem bestimmten Betrag ebenfalls versichert. Hier lohnt es sich, die Angebote der einzelnen Versicherungen zu durchforsten und zu vergleichen.
Haftpflicht für Sachschäden
Bei den meisten Unfällen, die Backpackern passieren, werden keine Menschen schwerwiegend verletzt. Doch sei es ein kleiner Kratzer am Lack oder der doppelte Überschlag - ein Unfall ist selten kostengünstig. Wohl dem, der die Kosten nicht übernehmen muss!
Deshalb gibt es zusätzlich zur Pflichtversicherung noch zwei weitere Arten der Versicherung, die man in Betracht ziehen sollte:
- die Haftpflicht für Sachschäden (Third Party Property Insurance) und
- die Vollkasko (Full Comprehensive Insurance)
Die Haftpflicht für Sachschäden übernimmt bei einem Unfall die Kosten der gegnerischen Partei, wenn man selbst am Unfall Schuld war. Das eigene Fahrzeug ist hierbei nicht mit abgedeckt.
Die Vollkasko hingegen übernimmt sämtliche Kosten, auch die für die Reparatur des eigenen Autos. Dafür ist die monatliche Rate entsprechend höher.
Wie in Deutschland, gibt es auch in Australien viele verschiedene Versicherer, bei denen eine Haftpflichtversicherung oder eine Vollkasko abgeschlossen werden kann. Das funktioniert oftmals allerdings nur in der Theorie, denn in der Praxis wollen viele Versicherer keine nicht in Australien ansässigen Personen (sprich: sich nur für einen begrenzten Zeitraum im Land aufhaltende "Ausländer") zu ihrem Kundenstamm zählen. Welche Firma wen versichert, ist nur schwer zu sagen.
Über das Telefon oder per E-Mail werden Reisende oft die Antwort erhalten, dass der Versicherer ihnen kein Angebot machen kann. Die Erfahrung diverser Reisebine-Nutzer hat allerdings gezeigt, dass man mit einem einfachen Besuch einer Filiale eines Versicherers innerhalb kürzester Zeit eine Versicherung abschließen kann, teilweise sogar, ohne den eigenen Ausweis vorzeigen zu müssen. Es ist also empfehlenswert, sich im Internet sogenannte "Quotes" (Kostenvoranschläge) auf den Webseiten der Versicherer einzuholen und miteinander zu vergleichen. Die besten Angebote schreibt man sich dann mitsamt den jeweiligen Adressen auf einen Zettel und klappert der Reihe nach ihre Büros ab, in der Hoffnung, dort versichert werden zu können.
Doch Vorsicht!
Gerade für Australien-Besucher ist es sehr wichtig, sich über die genauen Bedingungen und Konditionen der Policen zu informieren und diese zu hinterfragen, bevor man eine Versicherung abschließt. Viele Unternehmen akzeptieren als Kunden nur Einheimische mit einer festen Adresse. Trotzdem werden solche Policen immer wieder einmal verkauft. Wenn es dann zum Schaden kommt, können die Versicherungen jedoch u. U. die Leistung ablehnen.
Selbstbehalt
"Excess" (zu Deutsch Selbstbehalt) bedeutet, dass man einen gewissen Teil des Schadens stets selbst bezahlen muss. Hat eine Versicherung also beispielsweise einen excess von 500 AU$ und man verursacht einen Schaden in Höhe von 800 AU$, bezahlt die Versicherung lediglich 300 AU$. Liegt der Schaden bei 400 AU$, bezahlt man den kompletten Schaden alleine.