Mit einem Auto auf den Straßen Down Unders unterwegs zu sein, bedeutet nicht nur auf der für uns "falschen" Seite der Straße zu fahren und die seitenverkehrte Anordnung von Steuer, Blinkerschalter und Scheibenwischer zu überwinden. Auch einige Verkehrsregeln und Eigenheiten gibt es zu beachten.
Mit unseren FAQs wollen wir euch die Besonderheiten des australischen (und neuseeländischen) Straßenverkehrs etwas näher bringen. Viele der Erläuterungen gelten sowohl für Australien als auch für Neuseeland. In diesem Fall haben wir ein (/NZ) hinzugefügt. Wenn sich etwas unterscheidet, ist es extra aufgeführt. Sollte kein Land im Text besonders erwähnt sein, gilt die Erklärung für beide Länder.
Lest im Folgenden FAQs zu:
- Autofahren allgemein
- Entlang der Strecke
- Verkehrsregeln
- Verkehrsdelikte
- Unfall & Panne
- Straßenbeeinträchtigung
Hinweis:
Alle nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich auf allgemeine Verkehrsregeln in Australien und Neuseeland. Jedoch hat jedes Land, und in Australien sogar jeder Bundesstaat, seine eigenen, individuell festgelegte Gesetzte bezüglich der Straßenordnung. Es ist also immer ratsam, sich über die jeweiligen Normen kurz zu informieren. Denn grundsätzlich gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
1. Autofahren allgemein
1. Brauche ich für das Fahren in Australien (/NZ) besondere Fahrkenntnisse?
Jeder, der noch nicht in Australien (/NZ) unterwegs gewesen ist, wird schnell feststellen, dass das Fahren auf dem 5. Kontinent unabhängig von der eigenen Erfahrung und Sicherheit nicht vergleichbar mit dem Fahren in Deutschland ist.
Nicht nur der Linksverkehr kommt hier erschwerend hinzu, sondern vor allem die Distanzen, die zurückzulegen sind.
Unbefestigte Straßen, wenig Gegenverkehr, mehr Wildwechsel, endlose Weiten, häufigere Kontrollen, unbekannte Fahrzeuge ... In Australien (/NZ) ist die Konzentration beim Fahren wesentlich mehr gefordert als in der Heimat. Man sollte vorher gut überlegen, welche Autos und Strecken man der eigenen Fahrfähigkeit zutrauen kann und diesbezügliche Absicherungen wählen.
2. Wie schnell darf man in Australien bzw. Neuseeland fahren?
AUSTRALIEN:
In den Städten und Ortschaften gilt ein allgemeines Tempolimit von 50 - 60 km/h. Entlang der Wohnstraßen oder Schulzonen darf zumeist max. 30 - 40 km/h gefahren werden.
Auf den Highways ist 100 km/h bzw. 110 km/h die Höchstgeschwindigkeit, sofern Straßenschilder nicht auf anderes hinweisen. Im Northern Territory liegt die Geschwindigkeitsbeschränkung bei 130km/h.
NEUSEELAND:
In Neuseeland besteht in Ortschaften ein Tempolimit von 50 km/h.
Auf Landstraßen und Motorways liegt es bei 100 km/h. Beachtenswert sollte zudem sein, dass an stehenden Schulbussen, aus denen Personen ein- oder aussteigen, nur mit max. 20 km/h vorbei gefahren werden darf.
Ein deutschsprachiges Formblatt zu allen Regeln in Neuseeland kann hier heruntergeladen werden.
3. Welche Arten von Straßen gibt es in Australien?
Die Highways sind die Lebensadern des australischen Straßensystems. Dabei kann ein Highway sowohl eine zweispurige Betonstraße als auch eine schmale Schotterstraße sein. In der Regel sind Highways in Australien zweispurig, sodass besonders bei Überholmanövern Acht gegeben werden muss. Ist die Straße mehrspurig, ordnen sich Fahrer in der linken Spur ein und überholen auf der rechten.
In Australien gibt es keinen wirklichen Unterschied zwischen einer Autobahn und einer Landstraße wie im europäischen Sinne. Entlang der Highways findet sich manchmal eine schmale Spur, die als Standstreifen dient.
Australien hat insgesamt 913.000 Straßenkilometer, doch nur 1/3 davon ist befestigt. Den Rest bilden die sogenannten Gravel Roads, Unsealed Roads etc. Diese sind nicht geteert, sondern bestehen aus Schotter, Sand oder sonstigem losen Belag. Je nach Fahrzeugmodell ist das Fahren auf diesen Straßen nur bedingt möglich. Zumeist sind unbefestigte Straßen nur mit einem Vierradantrieb befahrbar.
4. Sind die Entfernungen in Down Under wirklich so leicht zu unterschätzen?
Wer noch nie zuvor in Down Under gewesen ist, vergleicht die Entfernungen häufig mit denen im eigenen Land. Dabei darf nicht unterschätzt werden, dass die Distanzen zwischen den Großstädten zumeist im hohen dreistelligen Bereich, wenn nicht sogar im vierstelligen, liegen.
Daher sollte sich jeder beim Planen seiner Route genau über die Entfernung informieren und lieber mehr Zeit als gedacht einrechnen, um alles in Ruhe und bei voller Konzentration entlang der Strecke genießen zu können. 600 km am Stück in Down Under zurückzulegen, ohne Abwechslung oder Gegenverkehr, ist alles andere als ein Kinderspiel.
Einen guten Überblick über die Entfernungen in Australien haben wir in einem Artikel zusammengefasst:
--> Australien - Kontinent der ungeahnten Weiten
5. Wo befindet sich der Schalter für Blinker und Scheibenwischer?
In australischen und neuseeländischen Autos befindet sich der Schalter für den Blinker auf der rechten Seite, der für den Scheibenwischer auf der linken Seite des Lenkrads. Man erkennt ausländische Besucher häufig daran, dass bei strahlendem Sonnenschein gelegentlich die Scheibenwischer angeschaltet werden, obwohl nur rechts abgebogen werden sollte.
6. Sind Gas- und Bremspedal vertauscht?
Auch wenn viele Dinge im Auto verkehrt herum angebracht sind, befinden sich Gas-, Brems- und Kupplungspedal in der gleichen Position zueinander wie in rechts fahrenden Autos – nur, dass sie eben auf der linken Seite angebracht sind.
7. Wird die Entfernung/Geschwindigkeit in Kilometern oder Meilen gemessen?
Die Entfernung sowie die Geschwindigkeit werden in beiden Ländern in Kilometern gemessen.
8. Welche Arten von Benzin gibt es in Down Under?
In Australien gibt es mehrere Arten von Benzin. Der gängigste Sprit für Autos heißt "Unleaded" (Bleifrei). Eine Bezeichnung ist "Unleaded 91" oder "Unleaded 95" (auch "Premium Fuel" genannt in manchen Staaten). In "Unleaded 91" kann bis zu 10% Ethanol enthalten sein.
Natürlich gibt es auch "Diesel". Darüber hinaus hat jeder Bundesstaat noch eigene Varianten. So verkaufen manche Händler im Northern Territory z.B. "Opal Fuel". Aber auch Autogas (LPG) ist in Australien recht häufig zu finden.
In Neuseeland ist es ähnlich: Hier wird zwischen Regular, Premium und Diesel unterscheiden. Auch hier ist LPG (Autogas) verfügbar.
9. Muss ich während des Tages mit Licht fahren?
Es ist nicht verpflichtend, während des Tages das Licht einzuschalten. Es gelten die gleichen Regeln wie hier: bei Dämmerung, Dunkelheit, Nebel etc. ist mit Licht zu fahren. In den abgelegenen Gebieten ist nachts das Fernlicht ein steter Begleiter, welches auszumachen ist, sobald Gegenverkehr kommt.
Aus Erfahrung wissen wir, dass es gerade für Fahrer von weißen Autos empfehlenswert ist, auch während des Tages mit Licht zu fahren, da sie so für die anderen Autos am Horizont besser sichtbar sind.
10. Sollte ich bei Dämmerung/Dunkelheit mit dem Auto fahren?
Aus versicherungstechnischen und Sicherheitsgründen ist das Fahren bei Dämmerung oder Dunkelheit nicht zu empfehlen! Gerade vor Morgengrauen oder nach Abenddämmerung sind die meisten Wildtiere, wie z.B. Kängurus und Wombats auf den Straßen unterwegs. Wird ein Tier während dieser Zeit angefahren, greift hier nicht jede Versicherung.
11. Gibt es Mautstraßen in Australien und Neuseeland?
AUSTRALIEN:
In den großen Städten wie Melbourne, Sydney und Brisbane gibt es Mautstraßen. Zumeist sind es die Highways vom Flughafen ins Stadtzentrum. So ist z.B. die Sydney Harbour Bridge eine Mautstraße.
An den wenigsten Mautstraßen kann man noch bar bezahlen. Vielmehr muss sich der Fahrer zuvor auf der Online-Präsenz der Mautbehörde registrieren, einen so genannten E-Toll Pass erwerben und kann anschließend für eine bestimmte Periode die Mautstraßen beliebig oft befahren. Oder er ruft die Mautbehörde direkt an und hat seine Kreditkartendaten sowie sein Autokennzeichen bereit.
Vorsicht: Jeder Bundesstaat hat seine eigene Mautbehörde. Es gibt also keinen australienweiten Mautpass.
Wird kein Mautticket gelöst und das Fahrzeug auf eben solcher Mautstraße registriert, erhält der Fahrzeughalter innerhalb weniger Tage/Wochen einen Bußgeldbescheid. Handelt es sich um ein Mietfahrzeug, wird der Brief an den Vermieter zugestellt. Dieser informiert den Mieter über die Verkehrswidrigkeit und stellt eine Bearbeitungsgebühr mittels der hinterlegten Kreditkarte in Rechnung.
NEUSEELAND:
In Neuseeland gibt es nur zwei Mautstrassen. Eine davon ist The Northern Gateway, nördlich von Auckland. Bezahlt werden muss durch eine Registrierung auf der Webseite des Betreibers. Die andere Mautstrasse führt nach Tauranga. Hier kann an dem kleinen Mauthäuschen bezahlt werden.
12. Was bedeutet das L-Schild bzw. P-Schild in australischen Autos?
Das P steht keineswegs für "Parkschein", sondern diese Plaketten geben die Erfahrung des Fahrers wieder. Australische Fahrschüler müssen beim Fahren eine gelbe L-Plakette in der Windschutz- sowie Heckscheibe anbringen und dürfen nicht ohne eine fahrberechtigte Begleitperson am Steuer sitzen.
Sobald der Führerschein bestanden ist, befindet sicher der Fahranfänger in einer vierjährigen Probezeit. Während des 1. Jahres muss er beim Fahren eine rote P-Plakette, die verbleibenden drei Jahre eine grüne P-Plakette im Auto anbringen. Wer die Probezeit überstanden hat, fährt fortan ohne jegliche Plakette.
2. Entlang der Strecke
1. Gibt es Raststätten?
Die Raststätten entlang der Highways werden "Roadhouses" genannt. Oft sind diese nicht nur Tankstelle und Restaurant, sondern zugleich Hotel, Post und Supermarkt.
Gerade im Outback sind sie für Hunderte von Kilometern oft die einzigen Anzeichen von Zivilisation (siehe Foto rechts). Es ist ratsam, sich an jedem Roadhouse mit Benzin, Wasser & Co. einzudecken. Die Roadhouses stehen oft Hunderte von Kilometern auseinander. Doch Vorsicht: Nicht alle Roadhouses sind rund um die Uhr geöffnet.
2. Gibt es Rastplätze?
Entlang der Highways und Landstraßen befinden sich unzählige Rest Areas, die zum Anhalten und Pausieren einladen. Es ist auch erlaubt, auf den meisten dieser Rest Areas zu übernachten.
Diese Rastplätze reichen von unbefestigten Parkgründen bis hin zu voll ausgestatteten Plätzen mit Toiletten, Barbecues, fließend Wasser und Sitzgelegenheiten.
Eine ausführliche Auflistung aller Restareas Australiens mitsamt ihrer Ausstattung, Kosten etc. bietet z.B. der "Camps Australia Wide" Campingführer.
3. Wie oft kommen Tankstellen vor?
Grundsätzlich gilt: Je besiedelter eine Gegend ist, desto mehr Tankstellen liegen entlang der Strecke.
Reist der Fahrer ins Inland, muss er damit rechnen, dass die Tankstellen seltener werden. An der Straße befinden sich Schilder, die auf die nächste Tankstelle hinweisen. Daher ist es angebracht, jede davon mitzunehmen und den Tank voll zu machen. Denn das Fahren von einer Tankstelle zur nächsten, nur um dem billigsten Preis hinterher zu jagen, kann im Zweifelsfall mit einem leeren Tank im Nirwana enden.
Zu beachten sind auch die Öffnungszeiten. Viele Tankstellen im Hinterland Australiens haben meist nur bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.
4. Gibt es entlang der Highways Notfall-Telefone?
In Stadtnähe befinden sich einige Notfall-Telefone entlang der Highways. Je weiter man ins Inland fährt, desto weniger Notfall-Telefone gibt es. Der Fahrer hängt also vom eigenen Telefon, den vorbeiziehenden Ortschaften oder entgegenkommenden Fahrern ab.
5. Wie verhält es sich mit öffentlichen Toiletten?
Im Gegensatz zu den heimischen öffentlichen Toiletten sind Australien und Neuseeland sehr gut mit öffentlichen Toiletten ausgestattet. In jeder großen und noch so kleinen Stadt befinden sich meist ein bis zwei öffentliche Toiletten, an Parks oder Rest Areas gelegen.
Die Ausstattung reicht von einer normalen Toilette mit Wasser-Spülung über kleine Badezimmer samt Dusche bis hin zum Plumpsklo. Unabhängig davon sind die hygienischen Verhältnisse zumeist ausgezeichnet. Manchmal wundert man sich, wie eine noch so abgelegene Toilette so gepflegt sein kann.
6. Was sind Road Trains?
Hierbei handelt es sich um einen Lastwagen mit drei oder mehr Anhängern, der es auf eine beachtliche Länge von über 50 m und ein Gewicht von 120 Tonnen bringen kann.
Diese Road Trains versorgen das Inland Australiens mit wichtigen Gütern wie z.B. Lebensmitteln, Kraft- und Baustoffen.
Es ist ratsam, einen Sicherheitsabstand von mind. 200 m zum Road Train einzuhalten. Von den Giganten der Strasse werden außerdem häufig große Staubwolken mit viel Splitt aufgewühlt. Schon deshalb ist ein entsprechend großer Abstand empfehlenswert.
Überholt werden sollte nur, wenn man ganz sicher ist, dass auch in weiter Ferne kein Gegenverkehr zu erkennen ist. Nicht unterschätzt werden darf der Windschatten des Road Trains, sobald man zum Überholen ansetzt. Also bitte beide Hände ans Lenkrad!
7. Darf ich am Straßenrand übernachten?
Eine Übernachtung am Straßenrand ist offiziell nicht gestattet. In Ortschaften ist dies strikt untersagt. Außerhalb der Städte ist zwar ein kurzes Halten am Straßenrand erlaubt, von einem Übernachten sollte hier jedoch abgesehen werden. Die Gefahr, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden, ist groß. Die nächste Rest Area ist mit Sicherheit nicht weit entfernt.
In Neuseeland darf nur auf dafür ausgewiesenen Camping- und Rastplätzen übernachtet werden. Ein Übernachten in freier Natur ist hier untersagt.
8. Was ist ein Quarantäne-Checkpoint?
Jeder Bundesstaat Australiens hat eigene Quarantäne-Regelungen, was die Einfuhr bestimmter Produkte betrifft. Gerade Lebensmittel und damit eventuell eingeschleppte Bakterien sind Ziel der Kontrollen.
So befindet sind an der Grenze zwischen South Australia und Western Australia ein Kontrollpunkt, an welchem die mitgeführten Waren überprüft und ggf. konfisziert werden.
Wer mit der Fähre nach Tasmanien übersetzt, hat ebenso mit Kontrollen zu rechnen.
Wo sich keine Kontrollpunkte befinden, sind Warnschilder aufgestellt. So werden Fahrer Richtung Mildura in Victoria auf die sogenannte "Fruit Fly Zone" aufmerksam gemacht. Da das Gebiet rund um Mildura Anbaugebiet für Obst und Gemüse ist, dürfen hier keine fremden Sorten eingeführt werden, da diese eventuell mit Fruchtfliegen belastet sein könnten. Es gilt, diese vorher zu verzehren. Auch wenn kein Kontrolleur in der Nähe zu sehen ist, bleibt es ratsam, sich daran zu halten, um Bußgelder zu vermeiden.
9. Wie sieht es mit Radioempfang im Outback aus?
Schlecht bis ganz schlecht. Befindet man sich in der Nähe einer kleinen Stadt mit Sendemast, hat man häufig sowohl Radio- als auch Handyempfang. Je weiter man sich von dieser entfernt, desto mehr rauscht der Empfänger.
Der eigene MP3-Player bzw. eine gute CD-Sammlung oder die eigene Stimme sind also ein unbedingtes Muss, um die Fahrten nicht im Stummen zu verbringen.
10. Wie sieht es mit Tanken und Verpflegung im Outback aus?
Die Verpflegung und das Tanken entlang der Verbindungsstraßen im Outback ist durch Rasthäuser und kleine Ortschaften sichergestellt. Allerdings liegen diese oft weit auseinander. Außerdem muss man hier mit deutlich weniger Auswahl und höheren Kosten für Essen und Benzin rechnen.
11. Was sollte ich im Auto immer dabei haben?
Was sich im Auto befinden sollte, hängt im Wesentlichen davon ab, wo man entlang fährt.
Ein Ersatzreifen, Erste-Hilfe-Kasten und Warndreieck sollten definitiv dazugehören. Wer sich ins Outback begibt, sollte darüber hinaus einen ausreichenden Vorrat an Wasser und eventuell Reserve-Benzin mit dabei haben. Wer häufig auf Rest Areas übernachten will, freut sich an mancher Stelle sicherlich über das eigene Toilettenpapier und eine Taschenlampe.
12. Worauf sollte ich bei langen Fahrten achten?
Kontrollieren sollte man zuallererst immer die eigene Konzentration. Lässt diese nach, unbedingt links heranfahren und pausieren. Übermüdung ist eine der häufigsten Unfallursachen in Australien.
Sehr anfällig sind außerdem die Reifen. Nicht nur das lange Fahren, sondern auch die Hitze setzt den Reifen in Australien/Neuseeland schneller zu als daheim. Ein regelmäßiges Kontrollieren auf Verschleiß und Druck ist daher ratsam.
Darüber hinaus sollte das Kühlwasser sowie das Öl jeden Morgen überprüft und ggf. nachgefüllt werden. Und der Benzinpegel ist sowieso jederzeit im Auge zu behalten. Die nächste Tankstelle kann unter Umständen weit entfernt sein.
13. Muss ich Angst haben, dass nachts jemand an meine Fensterscheibe klopft?
Auch wenn so mancher Horrorfilm einen sehr beängstigen Eindruck von Australien vermittelt, muss sich der Autofahrer hier nicht fürchten. Entscheidet man sich, auf Campingplätzen oder in Holiday Parks zu übernachten, ist man in sicherer Gesellschaft.
Wer auf Rest Areas oder Plätzen abseits der Straßen die Nacht verbringt, sollte vielleicht überlegen, für einen ruhigeren Schlaf Fenster und Türen abzuschließen. Außerdem ist es ratsam, Freunden oder Bekannten regelmäßig die eigene Position durchzugeben, gerade, wenn man in abgelegenen Gebieten unterwegs ist.
Ansonsten hat man auf den Highways des 5. Kontinents nichts zu befürchten. Wer allerdings hin und wieder an die Scheiben klopfen könnte, ist ein Police Officer, der darauf hinweist, dass man an einer Stelle übernachtet, an der es nicht erlaubt ist.
14. Gibt es in Australien und Neuseeland viele Bergstraßen?
Australien ist der flachste Kontinent der Welt. Dennoch gibt es Regionen, wo die Straßen sehr bergig und kurvig sind. Wer z.B. in der Great Dividing Range unterwegs ist, sollte von vornherein mehr Fahrzeit einplanen. Auch viele Küstenstraßen wie z.B. die Great Ocean Road verlaufen mancherorts in Serpentinen.
Neuseeland ist dagegen ein sehr bergiges Land. Hier ist mit vielen Serpentinenstraßen zu rechnen. Bergige Straßen verlangen nicht nur eine erhöhte Konzentration, sondern auch der Benzinverbrauch schießt in die Höhe.
15. Wo kann ich billige Camping-Ausrüstung finden?
Sollte dem Fahrer während des Trips auffallen, dass wichtiges Camping-Equipment fehlt oder beschädigt ist, gibt es in Australien eine Reihe von günstigen Geschäften, wo Ausrüstung nachgekauft werden kann:
- BCF: Boating Camping Fishing
- Kmart, Big W, Target
- Bunnings Warehouse: Baumarkt
3. Verkehrsregeln
1. Wird in Australien und Neuseeland überall links gefahren?
Ja, in Australien und Neuseeland wird überall links gefahren, sei es auf der Straße, im Parkhaus oder der Ausfahrt des Supermarkt-Parkplatzes. Überholt wird daher auf der rechten Seite.
2. Welche Unterlagen muss man beim Fahren immer bei sich tragen?
Das wichtigste Dokument, dass ein ausländischer Autofahrer bei sich tragen muss, ist sein Original-Führerschein. Sofern dieser nicht in englisch ist, muss eine beglaubigte Übersetzung oder alternativ der internationale Führerschein mitgeführt werden. WICHTIG: Der eine ist ohne den anderen nicht gültig.
Einen Fahrzeugbrief, wie in Deutschland üblich, gibt es in Australien nicht.
Die Australier haben einen Aufkleber auf der Windschutzscheibe, mittels deren Hilfe die Polizei kontrollieren kann, wer der Fahrzeughalter ist. Im Falle eines Mietwagens ist das Fahrzeug also automatisch auf den Vermieter registriert und nicht auf den Namen des Mieters.
3. Herrscht in Australien (/NZ) Anschnallpflicht?
In Australien und Neuseeland muss sich jeder Insasse in einem Auto anschnallen, unabhängig von Fahrlänge und Fahrziel. Zuwiderhandlungen werden mit hohen Strafen belegt. Auch in Reisebussen wie Greyhound oder Tourbussen gilt offiziell Anschnallpflicht.
4. Gibt es besondere Verkehrsregeln?
Die Verkehrsregeln in Australien und Neuseeland sind nahezu identisch mit denen in Deutschland. Allerdings gibt es einige Verkehrschilder, die sich von unseren unterscheiden. Der Sinn erschließt sich jedoch meist durch die Piktogramme.
In Melbourne, Victoria, gibt es außerdem noch den sogenannten "Hook Turn", eine ganz besondere Eigenart des Abbiegens. Den Hook Turn findet man meist in der Innenstadt, sobald eine Straßenbahnlinie die Straße kreuzt. Ein Schild an der Kreuzung weißt den Fahrer auf diesen "Hook Turn" hin.
Fahrer, die nach rechts abbiegen wollen, ordnen sich nicht etwa in der rechten Spur ein, sondern in der äußerst links liegenden Spur. Bitte dabei den Verkehr beachten. Sobald die Ampel auf grün springt, fährt der Fahrer gerade auf die linke Seite der Kreuzung hinauf, bis zu einem Punkt, von wo aus er bequem in die neue Spur einbiegen kann. Sobald die Straße von Gegenverkehr frei ist bzw. die Ampel rot zeigt, kann er in die Spur einbiegen.
5. Welche Vorfahrtsregeln gelten?
An Kreuzungen gilt Rechts-vor-Links. Fahrzeuge auf der durchgehenden Straße haben Vorfahrt gegenüber den Fahrzeugen auf der Einmündung.
6. Wie funktioniert ein Kreisverkehr?
Auch in einem Kreisverkehr wird links gefahren, d.h. der Verkehr bewegt sich im Uhrzeigersinn. Mit dem Blinker deutet der Fahrer im Kreisverkehr die bevorstehende Ausfahrt an. Fahrzeuge im Kreisverkehr haben immer Vorfahrt vor dem zufließenden Verkehr.
7. Wie habe ich Kinder im Auto zu sichern?
In Australien ist es Pflicht, Babys und Kinder bis zu 7 Jahren in entsprechenden Rückhaltesystemen zu transportieren bzw. eine Sitzerhöhung einzusetzen.
Genaue Regelungen sind hier nachzulesen: "Car Seat Laws of Australia".
8. Wo liegt die Promillegrenze?
AUSTRALIEN:
Im australischen Verkehr zugelassen sind 0,5 Promille, sofern das Fahrvermögen noch gewährleistet ist. Die australischen Behörden sind sehr strikt mit der Kontrolle, was Alkohol am Steuer betrifft. Gerade am Wochenende und zu Feiertagen zieht die Polizei vermehrt Fahrer aus dem Verkehr, um sie ins Röhrchen blasen zu lassen. Auch rund um Gaststätten ist mit vermehrten Fahrzeugkontrollen zu rechnen.
NEUSEELAND:
In Neuseeland gibt es zwei unterschiedliche Grenzen:
Unter 20 Jahren 0,0 Promille (es darf also kein Alkohol getrunken werden, wenn man ein Fahrzeug führt). Über 20 Jahren liegt die Grenze bei 0,8 Promille.
9. Darf man beim Fahren telefonieren/rauchen?
Es ist nicht gestattet, am Steuer zu telefonieren. Das Telefon muss in einer Freisprechanlage bzw. –halterung befestigt sein. Die Strafen diesbezüglich liegen im dreistelligen $-Bereich!
In New South Wales gibt es seit Anfang März 2020 neue Verkehrsüberwachungssysteme. Diese sind mit je zwei Kameras ausgestattet und fotografieren das Nummernschild, sowie die vordere Sitzreihe eines Fahrzeugs. Künstliche Intelligenzen erkennen, ob das Handy am Steuer benutzt wird. Verdächtige Aufnahmen werden zur Verkehrsbehörde weitergeleitet.
Umgerechnet 230€ Bußgeld und fünf Minuspunkte sind die Konsequenzen, wenn man mit dem Handy am Steuer geblitzt wird.
Momentan sind diese Systeme nur in New South Wales in Betrieb. Es ist aber damit zu rechnen, dass es sie auch bald in weiteren Bundesstaaten geben wird.
Rauchen ist z.B. in Western Australia nicht gestattet, sobald ein Kind an Bord sitzt. Wer ein Auto mietet, sollte sich über die Rauchregeln zuvor informieren. Meist ist es nicht gestattet, in gemieteten Autos zu rauchen.
10. Stimmt es, dass manche Straßen in Australien als Landebahnen dienen?
Ja, gerade im Hinterland bzw. Outback Australiens dienen ausgewählte Straßen den fliegenden Ärzten (Royal Flying Doctor Service) oder auch den Postboten als Start- und Landebahnen. Schilder diesbezüglich am Straßenrand sollten also nicht nur belächelt, sondern auch ernst genommen werden, wenn ein Flugzeug über einem schwebt.
Grundsätzlich genießt das Flugzeug Vorfahrt.
11. Gibt es bei Schienenübergängen Schranken?
In den Großstädten befinden sich an den Bahnübergängen üblicherweise Schranken. Fährt man jedoch tiefer ins Inland, sind die Bahnübergänge nur noch selten durch Schranken gesichert. Lediglich Warnschilder verweisen auf den gelegentlichen Bahnverkehr.
12. Übersicht der einzelnen Bundesstaaten-Verkehrsregeln
13. Neuseelands Verkehrsregeln
4. Verkehrsdelikte
1. Wie sind die Strafen bei Verkehrsdelikten in Australien?
Da die Strafen für Verkehrsdelikte in den Bundesstaaten voneinander abweichen, hier ein Beispiel der Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitung in Queensland (Bezugnehmend auf Fahrer [außerhalb der Probezeit] mit normalem Auto außerhalb der Schulzone), Stand März 2020:
- Überschreitung bis zu 13km/h: $177,00
- Überschreitung bis zu 20km/h: $266,00
- Überschreitung bis zu 30km/h: $444,00
- Überschreitung bis zu 40km/h: $622,00
- Überschreitung mehr als 40km/h: $1.245,00
Ein nicht angeschnallter Fahrer hat in NSW eine Strafe von $325,00 zu zahlen; diese wird umso höher, je mehr ungesicherte Mitfahrer dabei sind. Bei drei nicht angeschnallten Insassen beläuft sich die Strafe auf $650,00.
Ebenfalls hohe Strafen fallen in NSW bei Alkohol am Steuer an: Wer bereits den Promillewert von 0,5% knapp überschreitet, zahlt bis zu $1.100,00. Bei 0,8 bis 1,5 Promille, sind es bereits $2.200,00.
2. Gibt es in Australien und Neuseeland Blitzer?
Ja, und zwar jede Menge!!!
In beiden Ländern gibt es Blitzer, die sogenannten "Speed Cameras". Genauso wie in Deutschland kann es sich dabei um stationäre oder mobile Blitzer handeln.
Die Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen sind hoch, die Kulanz bei Ordnungshütern sehr gering. Besonders während der Ferienzeiten und an Feiertagen wird die Polizeipräsenz auf den Straßen deutlich erhöht.
Wurde man geblitzt, wird innerhalb weniger Tage/Wochen ein Brief an den Fahrzeughalter gesendet, in dem das Strafmaß mitgeteilt wird. Bei Mietfahrzeugen wird der Bescheid dem Vermieter zugestellt. Dieser informiert den Mieter über die Verkehrswidrigkeit und stellt ihm diese zuzüglich einer Bearbeitungsgebühr mittels der hinterlegten Kreditkarte in Rechnung. Bei mobilen "Speed Cameras" kann es aber auch zur Sofortkasse kommen.
3. Muss ich Bußgelder aus Australien bezahlen, wenn ich bereits wieder in Deutschland bin?
Mark Duncan Wilson, Rechtsanwalt für Verkehrsrecht, schrieb dazu folgendes in der Zeitung "Die Welt", bezugnehmend auf eine Leserfrage vom 20.02.2006:
Wer sich ein Auto in Australien/Neuseeland mietet, sollte zuvor genau seine Mietvereinbarung durchlesen. Häufig haben sich die Vermieter das Recht gesichert, nach Abgabe des Autos eingehende Bußgeldbescheide nachträglich von der Kreditkarte des Kunden abzuziehen. Hinzu kommt eine Bearbeitungsgebühr. Die Höhe kann man den AGBs der Vermieter (Terms & Conditions) entnehmen.
5. Unfall & Panne
1. Was ist der häufigste Unfallgrund beim Fahren in Australien und Neuseeland?
Die häufigste Unfallursache in Australien ist das Einschlafen bzw. Wegnicken am Steuer. Gründe dafür sind die weiten Entfernungen und die langen Fahrzeiten auf dem 5. Kontinent. Ein nur geringer Gegenverkehr und eine bisweilen abwechslungsarme Landschaft tun das Übrige dazu, dass die Monotonie beim Fahren auf Dauer zur Müdigkeit am Steuer führt. Diese in Australien als "Fatigue" bezeichnete Müdigkeit überfällt dabei nicht nur Touristen, sondern auch häufig Einheimische!
Entlang der Highways finden sich daher unzählige Warnschilder, die den Fahrern empfehlen, auf einer Rest Area Halt zu machen, eine Pause einzulegen, Fahrer zu wechseln etc. – und das alle 2 Stunden. Nur kurz einmal das Fenster aufzumachen oder laut Musik anzudrehen, mag vielleicht kurzzeitig helfen, beseitigt aber nicht die Müdigkeit.
"Fatigue" ist der häufigste Grund für den "Single Vehicle rollover", also das Überschlagen ohne Einwirkung von außen. Diese Unfallursache ist bei nahezu jeder Versicherung, egal ob eigenes Fahrzeug oder Mietwagen, nicht abgedeckt.
In Neuseeland ist überhöhte Geschwindigkeit die häufigste Ursache von Todesfällen bei Autounfällen.
2. Gibt es in Australien etwas ähnliches wie den ADAC?
Die australische Variante des ADAC hat viele Namen. Es gibt den AAC, NRMA, RACV, RAC, RACQ und RAA. Sie alle bieten die so genannte "roadside assistance" und sind meist 24 Std., 7 Tage erreichbar. Um eine Dienstleitung im Falle eines Schadens in Anspruch zu nehmen, ist eine Mitgliedschaft erforderlich.
Falls es sich um ein Mietwagen handelt, besitzt der Vermieter i.d.R. eine Mitgliedschaftsnummer, die dem Mieter bei Übergabe mitgeteilt wird. Mit einem Mietwagen eines ordentlichen Anbieters kann daher eigentlich immer auf die "roadside assistance" zurückgegriffen werden.
3. Was tue ich bei einem Unfall?
Wir wünschen natürlich sichere Fahrt. Sollte es dennoch zu einem Unfall mit mehreren Beteiligten kommen, wird die Polizei dazu gerufen und grundsätzlich nie eine Schuldanerkenntnis abgegeben.
Es ist empfehlenswert, Fotos oder Videos von der Unfallstelle zu machen und den Schaden zu dokumentieren. Darüber hinaus ist es nach australischem Gesetz erforderlich, die Adressen und Zulassungsnummern aller beteiligten Fahrzeuge zu vermerken, sonst kann der Vorwurf der Unfallflucht gelten.
Bei einem Unfall mit einem Mietwagen, egal welchen Ausmaßes, sollte immer die Vermieterfirma angerufen werden. Diese ist über eine Notfallnummer meist 24 Std., 7 Tage die Woche erreichbar. Gemeinsam wird das Vorgehen besprochen, z.B. ob die "roadside assistance" gerufen werden sollte, in welcher Werkstatt das Auto repariert werden kann oder ob ein Ersatzauto vonnöten ist.
4. Was tue ich, wenn ich mitten im Nirgendwo eine Panne habe?
Bei einer Panne im Nirgendwo sollte zunächst die "roadside assistance" zu Hilfe gerufen werden. Ob hierbei Kosten entstehen, hängt von der eigenen Mitgliedschaft ab. Wenn man Mitglied in einem deutschen Automobil Club ist, kann man vor der Abreise bei diesem nachfragen, ob es Partnerschaften mit australischen oder neuseeländischen Automobil Clubs gibt.
Wenn man keinen Handyempfang hat, hilft nichts weiter, als am Straßenrand auszuharren und auf Hilfe zu warten. Australier und auch Neuseeländer sind sehr hilfsbereite Autofahrer und halten an. Ein Verlassen des Autos, um in die nächste Stadt zu laufen, ist nicht ratsam! Ausreichend Wasser hat man am besten immer im Auto vorrätig. Vor allem wer plant, in abgelegene Gebiete in Australien zu fahren, sollte unbedingt in regelmäßigen Abständen Freunde oder Bekannte wissen lassen, wo in etwa man sich aufhält.
5. Sind die Mechaniker zuverlässig?
Hier gibt es keinen wirklichen Unterschied zu den heimischen Mechanikern. Manche meinen es gut, einige sind schlampig in der Ausführung und andere versuchen, unnötige Reparaturen zu hohen Kosten vorzunehmen.
Wer eine Panne hat, sollte sich, wenn möglich, mehrere Meinungen einholen. Häufig sehen die Mechaniker in Touristen ihre Chance, mehr Geld einzunehmen; gerade, wenn Frauen alleine unterwegs sind.
Wer ein Auto gemietet und einen Schaden hat, “MUSS” zuvor seinen Vermieter kontaktieren und sich ausgewählte Werkstätten nennen lassen. Wer eigenständig ohne vorherige Absprache eine Reparatur vornehmen lässt, bekommt im Zweifelsfall die ausgelegten Reparaturkosten nicht zurückerstattet.
6. Straßenbeeinträchtigung
1. Wie sieht es aus mit Wildwechsel?
Es ist nicht empfehlenswert, während des Sonnenaufgangs oder beim Anbruch der Abenddämmerung, geschweige denn nachts zu fahren. Nicht nur Kängurus, sondern auch Schafe, Rinder und andere Tiere kreuzen zu diesen Zeiten vermehrt die Straßen, um an Futter- oder Nachtplätze zu gelangen. Die Anzahl toter Kängurus am Wegesrand wird dem Fahrer schnell ein Gefühl für den australischen Wildwechsel geben.
Sollte es nicht vermeidbar sein, im Dunkeln zu fahren, ist es zu empfehlen, seine Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen anzupassen, um eine bessere Reaktionszeit zu haben. Wie auch hier in Deutschland gilt zur eigenen Sicherheit, dem Tier nicht hektisch ausweichen, da sonst schnell ein Überschlag drohen kann.
Auch Neuseeland ist ein Land mit vielen wildlebenden Tieren, die die Straßen überqueren können. Dazu sollte man in Neuseeland immer wieder mal mit einzelnen, entlaufenen Schafen oder Rindern rechnen. Es kann auch eine ganze Herde sein, die über eine Landstraße getrieben wird.
2. Was genau heißt "flooding"?
Dass Australien das Land der Wetterextreme ist, sollte jedem Urlauber bewusst sein, bevor er sich auf die Straße begibt. So empfehlen wir generell, während der Monate November bis Februar nicht in den tropischen Norden zu fahren, da dort dann Regenzeit herrscht.
Nichtsdestotrotz kann es auch außerhalb der Regenzeiten zu überfluteten Straßen in Australien kommen. Die erste Regel lautet: "Nicht einfach mit dem Auto durch die überflutete Straße fahren. Man weiß nie, wie tief das Wasser ist".
Fahrer, die ein Auto nur gemietet haben, werden unabhängig von der gewählten Versicherung für die Kosten herangezogen, wenn es zu einem Wasserschaden am Auto kommen sollte, weil man eine überflutetet Straße passiert hat.
3. Was bedeutet das "DIP" oder "CREST" Straßenschild?
Diese Schild warnen vor starken Senken (DIP) oder Anhöhen (Crest). Besonders vor einem "CREST" Schild sollte nicht überholt werden, da der Gegenverkehr, der evtl. hinter einer Anhöhe auf einen zukommt, nicht rechtzeitig bemerkt werden könnte.
4. Bin ich auf der Straße sicher, wenn ich ein Buschfeuer sehe?
Buschfeuer gehören in Australien zum alljährlichen Wetter. Zum Teil werden sie bewusst gelegt, um Schlimmeres zu verhindern. Wer ein Feuer schon aus der Entfernung am Straßenrand sieht, sollte unbedingt rechtzeitig vorher anhalten und sich einen Überblick über die Situation verschaffen. Wenn keine Absperrungen aufgestellt sind und die Feuerwehr nicht vor Ort ist, sollte man wenden, zum nächsten Ort fahren und sich informieren.
Eigentlich sind Straßen natürliche Brandschneisen. Weht jedoch ein starker Wind, kann das Feuer sehr leicht und schnell auf die andere Straßenseite übergreifen. Extreme Vorsicht ist daher geraten, wenn man Rauchentwicklung oder gar Feuer am Straßenrand schon von Weitem bemerkt.
Dennoch kann es vorkommen, dass man plötzlich und unvermittelt durch einen Abschnitt kommt, in dem ein Buschfeuer bereits gebrannt hat. Man erkennt dies sofort an den in der Luft hängenden Rauchschwaden, verkohlten Baumrinden und manchmal noch teilweise schmorenden, kleinen Feuern. Sollte sich jedoch der Rauch verstärken und die Flammen an der Seite der Straße zunehmen, ist sofort umzukehren!
5. Wie erfahre ich, ob eine Straße passierbar ist?
Es kann vorkommen, dass Straßen aufgrund von Überschwemmung, Feuer oder Road Works (Bauarbeiten) gesperrt sind. Unmittelbar vor Beginn der Sperre informieren Schilder über die Art und Dauer der Sperrung. Manchmal weist auch schon der Gegenverkehr auf eine kommende Sperrung hin.
Wer sich vorher über eventuelle Straßenschließungen informieren möchte, sucht das nächste Information Centre/Tourist Centre auf und fragt dort nach.
6. Gibt es in Australien und Neuseeland Orte, wo man Schneeketten benötigt?
Auch wenn es nicht viele vermuten, gibt es im Südosten Australiens Regionen, in denen Schneefall während des Winters üblich ist. In den Victorian Alps sowie den Snowy Mountains in NSW herrscht zum Winter reges Schneetreiben. Wer hier mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich zum einen Schneeketten anschaffen und sich regelmäßig über die Straßenverhältnisse informieren.
In Neuseelands Süden gibt es einen Winter (Mai - August) mit Schnee und Eis, der deutlich stärker ist als in Australien. Bestimmte Bergpässe sind in dieser Zeit nur mit Schneeketten passierbar.